Bauern sorgen dafür, dass Tiere der Heuernte nicht zum Opfer fallen

Heuernte 2015. Foto: © Daniel SiegmundHeuernte 2015. Foto: © Daniel SiegmundIch heiße Daniel Siegmund. Unsere Familie bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Betrieb in Ellewick mit 52 Hektar Ackerbau, 80 Kühen und weiblicher Nachzucht.

Meine Familie bewirtschaftet Grünlandflächen im Naturschutzgebiet Ellewicker Feld. Während die ersten Schnitte bei „normalem“ Grünland schon im Mai erfolgen, ist dies durch Bewirtschaftungsauflagen auf den Naturschutzflächen erst ab dem 15. Juni möglich. Hintergrund ist, dass die Brutzeit insbesondere der vielen Wiesenvögel nicht gestört werden soll. Aber auch andere Arten finden im langen Gras Schutz. So auch das Rehwild, deren Nachwuchs in der Regel Mitte Juni das Licht der Welt erblickt.

In diesem Jahr wollten wir das Gras als Heu ernten, konnten aber aufgrund der Wetterlage erst am 26. Juni die Mahd durchführen. Vorab haben wir das Gespräch mit dem hier zuständigen Revierjäger gesucht, um abzuklären, ob sich dort noch Wildtiere im Gras aufhalten könnten. Und tatsächlich: Er hatte dort Rehe gesichtet. Hieß für uns: Oberste Vorsicht ist geboten! Rehkitze sind im hohen Gras nämlich nur schwer zu erkennen. Sie ducken sich instinktiv zu Boden, wenn sie Gefahr spüren und bleiben dort auch liegen. Unsere Mähmaschinen können dann zur tödlichen Falle werden.

Das wollten wir in jedem Fall verhindern. Durch die Erfahrung meines Vaters ist es ihm mit geschultem Auge gelungen, 3 Rehkitze vor dem Tod zu retten. Und das obwohl sie mehrmals wieder in das ungemähte Gras zurückgesprungen sind, um dort Schutz zu suchen.

Erlebnisse wie dieses machen mich stolz und glücklich. Vor allem wenn man bei einem abendlichen Spaziergang durchs Ellewicker Feld die kleinen Kitze mit der Mutter laufen sieht.

Nach mehrmaligem Auseinanderstreuen des Grases konnten wir schließlich gestern das Heu einfahren. Hiervon findet ihr neben dem Text einige Bilder. Wie ihr seht, war das eine schweißtreibende Angelegenheit.

Heuernte 2015. Foto: © Daniel SiegmundHeuernte 2015. Foto: © Daniel Siegmund

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